1881
Tertiaer-Versteinerungen vom östlichen Java. Nach Sammlungen Junghuhn’s und der Indischen Bergbeamten
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Sammlungen des Geologischen Reichs-Museums in Leiden. Serie 1, Beiträge zur Geologie Ost-Asiens und Australiens , Volume 1 - Issue 1 p. 105- 130
Sämmtliche Versteinerungen, welche Junghuhn in seinem Werke „Java” anführt, sind auf dem westlichen Java aufgelesen, und zwar ist der mit dem Buchstaben X bezeichnete Fundpunkt der am weitesten nach Osten gelegene. Das ist Karangbale auf Nusa Kambangan. Junghuhn erwähnt ausdrücklich, er habe zwar auch an andern als den bezeichneten Fundpunkten Petrefacte graben lassen, dieselben aber nicht bewahrt ¹); und in der Sammlung, welche er selber in Leiden ordnete, sind auch nur die „A—Z” genannten Localitäten des westlichen Java vertreten; ebenso ist dies in dem, im hiesigen Archive ruhenden Cataloge der Fall. Als ich die Bearbeitung der Junghuhnschen Fossilien unternahm ²), glaubte ich daher auch das gesammte, durch Letzteren zusammengebrachte Material in Händen zu haben. Dagegen fand sich später noch eine Reihe von Objecten, welche in die allgemeine, palaeontologische Sammlung des Museums, ohne bestimmt zu sein, eingeordnet waren; darunter auch wenige Versteinerungen vom östlichen Java, welche Junghuhn entweder für unwichtig gehalten oder übersehen hat. Es sind diejenigen, welche im Folgenden aus Kediri beschrieben werden. Das kleine Material erhielt ferner einen sehr wünschenswerthen Zuwachs durch eine Reihe von Fossilien, welche von indischen Bergbeamten gesammelt und durch Herrn Verbeek mir übermittelt worden sind. Es fanden sich unter Letzteren zwar im Wesentlichen dieselben Petrefacte, in demselben Erhaltungszustande vor, wie in der Junghuhnschen Sammlung, doch sind sie an anderen Orten, in Djokdjokarta und Samarang, aufgelesen. Ueber die Lagerungsverhältnisse der Schichten, aus denen die untersuchten Objecte abkünftig sind, liegen uns nur sehr dürftige Angaben vor. Das Junghuhnsche Material stammt laut den Etiquetten von „Pontjok, Residenzschaft Kediri”. Es ist einer Kalkbank entnommen, über deren Auftreten der Reisende aber keinerlei nähere Angaben macht, denn bei Beschreibung seiner Ausflüge in Kediri wird nichts von dieser Schicht erwähnt ¹), und bei Aufzählung der verschiedenen, auf Java vorkommenden Kalkbänke findet sich unter N°. 47 ²) nur die Bemerkung: „Zahlreiche Kalkbänke im sedimentären Gebirge, welches eine directe Fortsetzung vom südlichen Gebirge von Djokdjokarta und Solo ist und sich von hier, von Patjitan, weit nach Osten bis an den südlichen Fuss des G. Semeru erstreckt...... (Dies Gebirge ist durch mich nicht untersucht).” Eine ähnliche Bemerkung ist auch in die grosse, geologische Karte Junghuhns eingetragen, doch ist die Ausbreitung des Tertiärgebirges im Osten im Allgemeinen angegeben und ersieht man aus der Darstellung, dass sich dasselbe bis in die unmittelbare Nähe von Podjok ³) erstreckt, welcher Ort selber bereits in der nach Norden sich ausdehnenden Ebene von Kediri gelegen ist.
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Sammlungen des Geologischen Reichs-Museums in Leiden. Serie 1, Beiträge zur Geologie Ost-Asiens und Australiens | |
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Martin, K. (1881). Tertiaer-Versteinerungen vom östlichen Java. Nach Sammlungen Junghuhn’s und der Indischen Bergbeamten. Sammlungen des Geologischen Reichs-Museums in Leiden. Serie 1, Beiträge zur Geologie Ost-Asiens und Australiens, 1(1), 105–130. |