Die geologischen Verhältnisse von Holländisch-Guyana sind bisher nur in grossen allgemeinen Zügen bekannt. Man weiss, dass der Kern des Landes von Gliedern der archäischen Schieferformation gebildet wird und dass zahlreiche Eruptivmassen, besonders Granit und „Grünstein”, diese Schiefer durchbrechen. In neuerer Zeit und genauer wurden nur kleine Teile des 160 000 qkm umfassenden Gebietes untersucht. Wegen der schweren Zugänglichkeit des Landes mussten sich alle Forschungsreisen an die Flussläufe halten. Von den im grossen und ganzen nordwärts gerichteten Flüssen, dem Maroni (Marowyne) im Osten, dem Commewyne, Surinam, Saramacca, Coppename, Nickerie und endlich dem Corantijn im Westen sind neuerdings der Surinam durch MARTIN, der Surinam und Maroni teilweise durch Du Bois beschrieben worden, während für die übrigen Täler die lückenhafte Kenntniss weiter zurückreicht. Das Material zu den folgenden Untersuchungen stammt aus den Flussläufen des Coppename und des Nickerie. Am Coppename sammelte es Herr W. L. LOTH, Geometer in Paramaribo, im Jahre 1894, am Nickerie Herr C. VAN DRIMMELEN, Distriktskommissar von Nickerie, im Jahre 1897, und Herr C. VAN CAPPELLE stellte diese Proben aus dem Nickerietal freundlichst zur Verfügung. Da beide Täler auch in geologischer Beziehung noch zu den wenig bekannten gehören, muss das vorliegende Material trotz seines verhältnismässig geringen Umfanges willkommen geheissen werden. Ja es ist reichlich genug zu zeigen, dass die geologischen Verhältnisse Surinams doch nicht so einfach sind, wie es bisher den Anschein hatte, reichlich genug, um die geologischen und petrographischen Kenntnisse des Landes beträchtlich zu erweitern und den geologischen Zusammenhang mit den benachbarten Gebieten enger zu knüpfen.