Die bewussten Umwahrheiten, welche den wissenschaftlichen Werth von Levaillant’s, sonst so verdienstlicher und für jene Zeit geradezu grossartiger »Histoire naturelle des Oiseaux d’Afrique” so schwer und fast unentschuldbar schädigen, treten mit am deutlichsten bei den in diesem Werke (Vol. V, 1806) beschriebenen Kuckucken hervor. Von 18 angeblich afrikanischen Arten, fehlt die Hälfte derselben diesem Erdtheile überhaupt und war schon damals z. Th. aus Indien oder Madagascar nachgewiesen. In unbegreiflicher Verblendung liess sich Levaillant dadurch nicht abhalten seine angeblich in Südafrika gemachten Beobachtungen über Lebensweise, Fortpflanzung, Nest und Eier mitzutheilen, Erfindungen, die zum Theil noch heut als thatsächliche Beobachtungen nachgeschrieben werden. Als das schlagendste Beispiel dieser Fälschungsmanie mag dabei an den »Coucal nègre” 1) (Pl. 222) erinnert sein, über dessen Brutgeschäft, Nest und Eier Levaillant ausführlich berichtet und von welchem er »fünf Exemplare erlegte.” Dennoch ist diese wie so manche andere »Art” Levaillant’s, später unzweifelhaft als »Kunstprodukt” nachgewiesen worden. Zu den angeblich in Südafrika beobachteten und gesammelten Arten gehört auch die folgende: Centropus nigrorufus (Cuv.).