Die Käferfamilie der PAUSSIDEN oder »Fühlerkäfer” gehört in morphologischer und biologischer Beziehung zu den interessantesten Gruppen des ganzen Thierreichs. Sie zeigt ferner, vielleicht klarer als irgend eine andere Gruppe, den innigen Zusammenhang zwischen Morphologie und Biologie, durch den auch die abenteuerlichsten Gestaltungen, z. B. jene der Fühlerkeule von Paussus, einigermassen verständlich und erklärlich werden. Phylogenetisch sind die Paussiden von vortertiären Carabiden abzuleiten, da wir schon im Miocän die hauptsächlichen heutigen Gattungsgruppen der Fühlerkäfer vorfinden 1). Der stammesgeschichtliche Zusammenhang der Paussiden mit den Carabiden spricht auch in der Bildung der Ovarien sich aus, welche dem Adephagentypus angehören. Paussus cucullatus besitzt nach meinen Untersuchungen an Schnittserien ganz typische meroistische polytrophe Eiröhren, indem in jeder Eiröhre ausser der Endkammer noch mehrere (3—4) Nährkammern vorhanden sind, welche sich zwischen die (3—4) Eikammern einschieben, so dass Nähr- und Eikammern abwechselnd auf einander folgen; auf die letzte Eikammer folgt ein reifes Ei, dessen zugehörige Nährkammer bereits durch Fusion mit der betreffenden Eikammer aufgelöst und in Dottermasse des Eies verwandelt ist. Aehnliches hat auch schon früher Escherich 1) an den Ovarien von Paussus turcicus durch Section festgestellt.