In der äusseren Form und Anordnung wird die Bearbeitung der botanischen Ausbeute von Dr. HERZOG’S zweiter bolivianischer Reise in ähnlicher Weise erfolgen, wie die Beschreibung der Pflanzen von Dr. ELBERT’S Sunda-expedition des Frankfurter Vereins für Geographie und Statistik (siehe diese Mededeelingen no. 14). Auch für Dr. HERZOG’S Pflanzen hat eine ansehnliche Zahl von Spezialisten bereitwilligst ihre Mitarbeit zugesagt, wofür ihnen auch an dieser Stelle aufrichtig gedankt sei. Zum besseren Verständnis der Fund-und Standortsangaben hat Dr. HERZOG den folgenden Bericht über den Gang seiner Reise eingesandt. „Vom derzeitigen Endpunkt der nordargentinischen Eisenbahn Ledesma ausgehend, reiste ich auf dem normalen Karawanenweg durch die breite Ebene des Rio Bermejo, immer nahe dem Kordillerenrand, teilweise über seine äussersten Schwellen hin, nach Yacuiba an der bolivianischen Grenze. Bis dahin führte der Weg, soweit er in der Ebene verlief, durch den typischen Chacowald mit selbständigen und beigemengten Xerophytenformationen, da und dort unterbrochen von fleckenartigen Kampstrecken, am Gebirgsrand jedoch durch einen regengrünen hochstämmigen Bergwald, wie er den Ostbang der Kordillere von den subtropischen Provinzen Tucumán und Salta an nordwärts bis tief nach Bolivia hinein mit ziemlich gleich bleibendem Charakter begleitet. Ein Abstecher von Yacuiba ostwärts an den Rio Pilcomayo liess mich die extremste Xerophytenvegetation, den dornenreichen „Monte” kennen lernen. Die noch herrschende Trockenheit (November) war jedoch meiner sammlerischen Tätigkeit ungünstig, da noch viele Gewächse blattlos standen und kaum zu blühen begannen. Auch waren wegen Futtermangels längere Aufenthalte gerade in den interessantesten Teilen ausgeschlossen. Die beste Zeit dürfte hier Dezember bis Februar sein. Bei Villa Montes wurde wieder der Gebirgsrand erreicht.