Beschreibung der Geburt von drei Frettchen mit drei Protokollen. In mancher Hinsicht etwa die gleichen Befunde wie MURR (1932). Hier werden nur die abweichenden und neuen Befunde mitgeteilt. 1. Keine Unterschiede zwischen primiparen und pluriparen Tieren. 2. Eine glasige Schleimschnur aus der Vulva ist 2 bis 4 Stunden vor der Austreibung wahrnehmbar. Kurz vor der Geburt steht das Muttertier nur mit grösster Schwierigkeit und liegt oftmals auf dem Rücken. 3. Die Austreibung fängt an mit Pressen. Das Tier nimmt dazu die charakteristische Kothaltung an und geht in die Kotecke. 4. Nachdem die Fruchtblase in der Vulva erschienen ist, wird sie vom Muttertier mit dem Gebiss zerrissen. Nur ausnahmsweise findet ein spontaner Blasensprung statt. 5. Das Junge wird im Liegen weiter ausgetrieben. Die Wehen werden von der Bauchpresse unterstützt, wobei die Mutter liegen bleibt. Nur einmal (auf 16 Junge) half die Mutter und zog mit dem Gebiss das Junge auf einmal aus der Vulva. 6. Die Nabelschnur wird von der Mutter mit den Backenzähnen durchbissen. Am Bauch des Jungen bleibt ein etwa 2 mm langer Rest übrig. Diese Länge entspricht genau der Lippendicke des Muttertieres, also der Entfernung ihrer Backenzähne vom Nabel des Neugeborenen. 7. Die Nachgeburt wird unmittelbar nach ihrem Erscheinen gefressen, meistens schon bevor man in der Lage ist, diese genau zu beobachten. 8. Auf 16 Junge wurden nur 4 Steisslagen gefunden, also 25%, Kopfendlagen und die Steissendlagen alternierten nicht. 9. In Kopfendlage wird das Junge in Beugehaltung geboren (Kopf liegt der Brust an), aber in Steissendlage ist das Junge gestreckt. 10. Der Mittelwert der Austreibezeit pro Frucht ist in Kopfendlage 3,5 Minuten, oder wenn man von dem erstgeborenen Jungen absieht, 2,6 Minuten, und in Steissendlage nur 43 Sekunden. 11. Zwischen den Geburten von 2 Jungen liegen Zeitabschnitte von 3 bis 74 Minuten. 12. Der Nabelschnurrest am Bauch des Jungen fällt ab nach 4 bis 5 Tagen.