Die Bearbeitung der zoologischen Ausbeute meiner, zusammen mit Dr. J. Roux 1907/08 unternommenen Forschungsreise, nach den Aru- und Kei-Inseln ist jetzt soweit fortgeschritten, dass die Resultate aller zur Beurteilung der Zoogeographie dieser Inseln wichtigen Gruppen vorliegen. Es ist daher jetzt möglich, über die Zusammensetzung der Faunen dieser beiden östlichsten Inselgruppen des Indo-australischen Archipels einen Ueberblick zu gewinnen, und durch Vergleichung Einblick zu erhalten in die Beziehungen dieser Faunen zueinander, zu den benachbarten grossen Landmassen von Neu-Guinea und Australien und zu dem westwärts ausgebreiteten inselreichen Archipel. Von der Land- und Süsswasserfauna können diejenigen Abteilungen unberücksichtigt bleiben, die wegen ihres hohen geologischen Alters und der weiten Verbreitung ihrer Arten zur Beurteilung zoogeographischer Fragen von geringer Bedeutung sind. Es sollen hier also hauptsächlich die Klassen der Wirbeltiere und die Land- und Süsswasser-Mollusken besprochen werden. Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse der Reise ist als Abschluss der „Wissenschaftlichen Ergebnisse” in Aussicht genommen ¹), Die Säugetiere, DE BEAUFORT ²) hat sie bearbeitet, sind wenig auffallend im Landschaftsbild der beiden Inselgruppen; es sind grösstenteils kleine Formen, von denen die meisten eine nächtliche Lebensweise führen oder im Verborgenen leben, wie viele Nagetiere. Andere Arten sind in verhältnismassig geringer Individuenzahl vorhanden. Am häufigsten sieht man die Phalanger-Arten, die wenn auch am Tage sehr träge, doch öfters im Geäst der Bäume zu entdecken sind.