ALLGEMEINER TEIL. Ursprünglich war die Bearbeitung des 3. Teiles der Mitteilungen über die Scyphomedusen-Sammlung des Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden, welche die Rhizostomeen betrifft, in demselben Rahmen geplant, wie bei den 2 ersten Mitteilungen. Durch die Heranziehung des Materials der Siboga-Expedition stand mir jedoch, im Verein mit der reichhaltigen Sammlung des Museums selbst, ein so umfangreiches Material, das fast alle Genera der Rhizostomeen umfasst, zur Verfügung, dass die Untersuchung, je weiter die Arbeit fortschritt, immer grösseren Umfang annahm, und schliesslich zu einer vollständigen Revision des ganzen Systems der Rhizostomeen führte. Durch umfassende vergleichend-anatomische Studien ergab sich nämlich, dass das Gefässystem des Schirmes ein hervorragendes diagnostisches Merkmal darstellt, das in den bisherigen Systemen nicht nach seinem wahren Werte berucksichtigt worden ist und dass auf Grund der verschiedenen Ausbildung desselben, nicht nur bei den grossen Gruppen, sondern auch bei den meisten Genera, — eine Verschiedenheit, die auch in der Entwicklung begründet ist — die Aufstellung eines natürlichen Systems möglich ist. Unter Zugrunde-Legung des Gefässystems als Haupteinteilungsmerkmal wurde ein neues System aufgebaut, dabei jedoch, um jede Einseitigkeit und die Fehler fruherer Einteilungsversuche tunlichst zu vermeiden, auch möglichst viele andere Merkmale mitberücksichtigt: Subgenitalporticus, Bau der Mundarme, Armanhänge, Sinnesgrübchen, Muskulatur u. s. w.; ferner wurde, was bei keinem der bisherigen Systeme der Fall war, die Entwicklung gebührend beachtet.