Bei erneuter Durchsicht des reichhaltigen Materiales von Acromitus flagellatus (Stiasny) in der Scyphomedusen-Sammlung des Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden (vergl. meine Mitteilungen daruber, 1920, Uebersichtstabelle III und 1921, p. 131/136) fand ich ein Exemplar, das eine bemerkenswerte Anomalie in der Ausbildung des Gefässystems des Schirmes aufweist. Da Anomalien bei dem Genus Acromitus ziemlich selten sind, habe ich schon bei früherer Gelegenheit einige interessante Fälle beschrieben (1922, Fig. 11, p. 547 und 1929, Fig. 14 u. 15, p. 212/213). Light (1914) erwähnt solche nur ganz beiläufig in seiner Beschreibung von Acromitus maculatus (p. 215). — Das vorliegende Exemplar, Inv. N°. 127b, P. Buitendijk, Reede van Batavia, 1907, ist in mehrfacher Hinsicht erwähnenswert. Die vortrefflich erhaltene Meduse ist 52 mm breit und 21 mm hoch; ist also von mittlerer Grösse. Gonaden ganz schwach entwickelt. Armscheibe, Mundarme ganz normal. Am Schirmrande finden wir 8 Rhopalien. In einem Sektor liegen 2 Rhopalien nahe nebeneinander, nur getrennt durch 4 Velarläppchen an Stelle der normalen 8. Zwei benachbarte Sektoren sind etwas breiter am Schirmrand als die übrigen normal ausgebildeten, ohne dass es jedoch zu einer Vermehrung der Zahl der Randläppchen gekommen wäre. Der Ringcanal ist in seinem ganzen Verlaufe ungewöhnlich breit und kräftig entwickelt. Es sind 8 Rhopalarcanale und nur 7 Interrhopalar (Adradial-)Canale vorhanden. Der (im Sektor links in der Textfigur) sonst stets zwischen 2 Rhopalarcanalen liegende Adradialcanal ist ausgefallen. Das intracirculare Anastomosennetz zeigt in den meisten Sektoren das normale Verhalten: das zierliche Baumchen mit dem Rhopalarcanal als Trager des Netzwerkes (Sektor