1926
Beiträge zur Palaeontologie und Stratigraphie des Indischen Archipels
Publication
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Leidse Geologische Mededelingen , Volume 2 - Issue 1 p. 223- 230
Unter einem Material von annährerend 1000 Heterastridien aus der Trias von Timor fand sich ein einzelnes Stück mit einer von allen übrigen vollkommen abweichenden Oberflächenbeschaffenheit. Herr Prof. Molengraaff, in Delft überliess mir gütigst auch dieses interessante Exemplar zur Untersuchung, das eine wertvolle Ergänzung des früher durch mich von Timor beschriebenen Heterastridium-Materialss bildet 1). Dem genannten Forscher war seine abweichende Beschaffenheit wohl gleich aufgefallen, denn das Stück war von den übrigen Heterastridien getrennt gehalten worden und wurde mir erst nachträglich zugestellt. Es stammt aus dem Noil Boewan, eben unterhalb Fatoe Boewan, in der Landschaft Amanoeban. Die Blöcke des Noil Boewan stammen wahrscheinlich von Triaskalken aus der Umgebung von Nifoekoko, die eine Anzahl normaler Heterastridien geliefert haben, während die Hauptmenge dieser interessanten Hydrozoen allerdings aus der Umgebung von Baoeng, in der Landschaft Amarassi, kommt. Das vorliegende Stück ist von sphaeroidischer, ziemlich stark abgeplatteter Gestalt: seine Dm. betragen 4,7 cm und 3,6 cm. Die Oberfläche ist allenthalben mit Runzeln bedeckt, die an einigen Stellen aus ziemlich scharfen Kämmen von gebogenem oder winkligem Verlauf bestehen, die sich häufig verzweigen oder kurze Seitenäste entsenden. Diese Kämme können bis 1 cm lang werden, meistens sind sie aber viel unregelmässiger und kürzer; an einigen Stellen lösen sie sich schliesslich in einzelne Höcker oder stachelförmige Vorsprünge auf, wie sie für die gewöhnlichen Heterastridien charakteristisch sind. Bei Betrachtung mit einer stark vergrössernden Lupe sieht man, dass die feine, netzförmige Coenenchymstruktur auf die Flanken der Kämme heraufzieht und erst deren First eine mehr dichte Beschaffenheit annimmt. Am Fusse der Kämme oder Hügel, und in den Tälern zwischen ihnen, beobachtet man vereinzelte Oeffnungen von Zooidröhren, wie sie für alle Heterastridien charakteristisch sind. Auf Querschnitten sieht man, dass die Zooidröhren nicht durchlaufen sondern im Coenenchym blind enden, um dann an einer anderen Stelle wieder aufs neue zu beginnen. Auch sonst stimmt die innere Struktur vollkommen mit der der normalen Heterastridien überein. Wie bei diesen unter den Stachelwarzen, so stehen hier die radialen Skelettfasern unter den Kämmen dichter und in vom First divergierenden Reihen geordnet.
Additional Metadata | |
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Leidse Geologische Mededelingen | |
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Organisation | Naturalis journals & series |
Gerth, H. (1926). Beiträge zur Palaeontologie und Stratigraphie des Indischen Archipels. Leidse Geologische Mededelingen, 2(1), 223–230. |