1944
Die Wissenschaftliche Bedeutung des Lebenswerkes von Prof. Dr. K. Martin
Publication
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Leidse Geologische Mededelingen , Volume 14 - Issue 1 p. 1- 9
Das am 21. November 1942 im beinahe vollendeten 92. Lebensjahr erfolgte Dahinscheiden des um die geologische Erforschung der niederländischen Kolonien in Ost- und Westindien so hoch verdienten Gelehrten veranlasst mich in dieser Zeitschrift, die ja die Fortsetzung der von Martin gegründeten „Sammlungen des Geologischen Reichsmuseum” ist, noch einmal auf die wissenschaftliche Bedeutung seines Lebenswerkes zurückzukommen. Die erfolgreiche Tätigkeit Martin’s als Dozent und Direktor des Reichsmuseum für Geologie und Mineralogie ist in der, anlässlich seines 80. Geburtstages herausgegebenen Festschrift 1) schon eingehend gewürdigt worden, auf seine wissenschaftliche Tätigkeit wurde bei dieser Gelegenheit nur kurz hingewiesen, sie war damals ja noch nicht abgeschlossen. Waren es auch namentlich die gründlichen Untersuchungen und eingehenden Beschreibungen der Mollusken aus dem Tertiär von Java, die Martin bei den Paläontologen der ganzen Welt bekannt gemacht haben, so war er doch keineswegs nur Molluskenspezialist. Wir sehen, dass seine Aufsätze in den Sammlungen die Untersuchungen von Fossilien aus fast allen Tiergruppen und den verschiedensten Formationen des indischen Archipel enthalten und häufig waren die darauf gegründeten Altersbestimmungen für die weitere geologische Erforschung der betreffenden Gebiete grundlegend. Martin war aber ebensowenig wie ausgesprochener Molluskenspezialist auch nur Paläontologe. 1884 unternahm er mit einigen holländischen Forschern eine Reise nach Westindien. Die ersten geologischen Karten von Curaçao, Bonaire und Aruba, sowie eine geologische Aufnahme des unteren Suriname in niederländisch Guyana waren die wesentlichen Ergebnisse dieser Reise. 1891/92 befand sich Martin auf einer geologischen Forschungsreise in Ostindien, wo er namentlich einige Inseln der westlichen Molukken erforschte, die geologisch damals noch ganz unbekannt waren. Eine besondere Leistung, für die damalige Zeit war seine Durchquerung der Insel Buru, deren Ergebnisse lange Zeit unser einziges Wissen vom geologischen Bau dieser Insel darstellten. So kann Martin mit Recht zu den Pionieren in der geologischen Erforschung des Indischen Archipels gerechnet werden.
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Gerth, H. (1944). Die Wissenschaftliche Bedeutung des Lebenswerkes von Prof. Dr. K. Martin. Leidse Geologische Mededelingen, 14(1), 1–9. |